Drei brauchbare Virtuosi
1714 – 1764 – 2014
Kammermusik mit zwei Cembali von
Johann Mattheson, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Triosonaten mit Solo, obligatem Cembalo und Basso continuo aus den Essercizii musici (um 1726) :
Trio 4 (A-Dur) für Flauto traverso, Cembalo concertato und Basso continuo, TWV 42:A6
Largo / Allegro / Largo / Vivace
Johann Mattheson (1781 – 1764)
Grosse General-Baß-Schule (Hamburg 1731):
Der Mittel-Classe 13. Probestück, B-Dur mit zwei Clavieren
Der brauchbare Virtuoso (Hamburg, 1720):
Sonate für Traversflöte und Basso continuo, G.Dur
Grosse General-Baß-Schule (Hamburg 1731):
Der Ober-Classe 11. Probestück, Es-Dur
Carl Philipp Emanuel Bach (1714 -1788)
Concerto in B-Dur für Cembalo für Streicher Wq.25 in einer Transkription für zwei Cembali (vermutlich von CPE Bach selbst)
Georg Philipp Telemann
Der getreue Music-Meister (Hamburg, 1739):
Sonate für Violoncello und Basso continuo, D-Dur
Johann Mattheson
Pieces de clavecin (London 1714) :
Suite in d-Moll für Cembalo solo
Georg Philipp Telemann
Triosonaten mit Solo, obligatem Cembalo und Basso continuo aus den Essercizii musici
Trio 8 (B-Dur) für Flauto dolce, Cembalo obligato und Basso continuo, TWV 42:B4
Dolce / Vivace / Siciliana /Vivace
Eva Maria Pollerus & Jesper Christensen, Cembali
Stephanie Schacht, Traversflöte und Blockflöte
Thomas Platzgummer, Barockcello
Ein Konzert zu Ehren Carl Philipp Emanuel Bachs zu seinem 300. Geburtstag und Johann Matthesons zu seinem 250. Todestag – zur Huldigung wird auch Musik ihres erfolgreichsten Weggefährten erklingen: Georg Philipp Telemanns.
So oder so ähnlich hätte sich ein musikalischer Abend unter Freunden zur Zeit der drei Meister gestalten können, ein Kaleidoskop origineller Stücke in bunten Besetzungen für die anwesenden Musiker mit neuen Werken der aktuellsten Komponisten - alle drei nach Matthesons Definition wahrhaft „brauchbare Virtuosi“!
Leben und Musik dieser drei Komponisten waren auf vielfältige Wiese verflochten: sie alle waren als zentrale Erscheinungen in Hamburg tätig, haben herausragende Lehrwerke für den Generalbass verfasst, waren fortschrittliche „Neuerer“ und ungemein vielseitig in ihrem Schaffen. Auch privat standen sie einander nahe: Telemann war der Patenonkel Carl Philipp Emanuels und Johann Mattheson als sehr enger Freund verbunden. Auch Carl Philipp Emanuel und Mattheson standen in musikalischem Austausch - und fanden schließlich ihre letzte Ruhestätte in benachbarten Gräbern beide in der Krypta von St. Michael in Hamburg.
Dass die gewählten Werke dieser bekannter Meister allesamt selten gehört werden können, liegt wohl an der klanglich spannenden, aber wenig praktikablen und aufwändigen Besetzung mit zwei Cembali plus weiteren Solo- und Basso continuo-Instrumenten. Die Cembali können in diesem Programm viele Facetten zeigen: in der Solomusik, im Generalbass als „Fundament“ bzw. Begleitung im Ensemble oder auch solistisch im Partimento, als konzertierendes Instrument oder zu zweien als „Orchester für die Kammer“.