Tragische Kantaten

von Johann Adolph Scheibe

Drei unglücklich Liebende, Ariadne auf Naxos bzw. Cephalus und Prokris, und ihr tragisches Ende inspirierten den dänischen Hofkapellmeister Johann Adolph Scheibe zu aufwühlenden Werken, die bereits 1765 als „Tragische Kantaten“ im Druck erschienen. Die hervorragende musikalische Qualität der Kantaten, die für ihre Zeit ungeheuer moderne Musiksprache, der Reichtum an Affekten und eine wahrhaft dramatische Zuspitzung der Handlung überzeugen wohl jedes Publikum. Für Kenner von höchstem Interesse ist die Umsetzung detaillierter aufführungspraktischer Hinweise aus dem Vorwort, welche u. a. die Gestaltung der Rezitative und die Verwendung der Register, etwa des Lautenzugs, im obligaten Cembalopart betreffen und aufregend ungewohnte Hörerlebnisse bescheren. Gegenübergestellt werden diesen großen Werken die „Pieces de conversation“ für Cembalo solo, in denen ebenfalls Satz für Satz eine Liebesgeschichte mit Verwicklungen erzählt wird – allerdings mit Happy End. Christine Pollerus veranschaulicht die „Regieanweisungen“ in diesen entzückenden, unterhaltsamen Cembalostücken in „pantomimischer“ szenisch-gestischer Umsetzung. Ein packendes Konzert voll Liebe, Eifersucht, Leidenschaft und Tod.

Christine Pollerus, Sopran und barocke Gestik
Eva Maria Pollerus, Cembalo
(fakultativ) Thomas Platzgummer, Violoncello